Im Rehabilitationszentrum für behinderte Kinder in Thuy An bei Hanoi. Foto aus dem Buch (© Roland Schmid).

Prozess gegen Agent-Orange-Produzenten

Tran To Nga, Französin mit vietnamesischer Abstammung, hat beim Gerichtshof der französischen Stadt Evry eine Klage gegen US-Chemiefirmen eingereicht. Sie will damit Millionen von Agent Orange Opfern unterstützen. Hier berichtet sie von ihrem langen Weg. (Aktuellster Stand: siehe Reportage von Peter Jaeggi in der Schweizer "Wochenzeitung" WoZ vom 28.10.21)

Bien Hoa: Grösste Dioxin-Entgiftungsaktion der Geschichte

Agent Orange-Beladungs-Sektion auf vdem  US-Luftwaffenstütztpunkt Bien Hoa 1969. Foto: Hatfield.

2021 werden es 60 Jahre her sein, seit die USA im amerikanischen Krieg in Vietnam erstmals das Herbizid Agent Orange einsetzten. Damit begann eine der grössten und nachhaltigsten Vergiftungsaktionen der Geschichte. Sie fordert bis heute Opfer. Auch rund um den ehemaligen Luftwaffenstützpunkt Bien Hoa. Dort läuft jetzt grösste Agent Orange-Entgiftungsaktion der Geschichte.

 

 

 Mit geschätzten 850 000 Tonnen vergifteter Erde ist Bien Hoa der am meisten kontaminierte. Auf dem Areal zeigte eine Probe eine 1300-fache Überschreitung des in den USA gültigen Grenzwertes. Das hat auch damit zu tun, dass damals nicht gebrauchte Herbizid-Fässer einfach verscharrt wurden. Tausende Liter des Giftes gelangten so in die Umwelt und in Nahrungsketten.

 

(Die ganze und erweiterte Reportage wird im neuen Buch von Peter Jaeggi zu lesen sein, das im Dezember 2023 erscheinen wird). 

Das ewige Agent Orange

Der Schadstoff Dioxin TCDD ist auch nach hundert Jahren noch gefährlich. Er war in Agent Orange und anderen Entlaubungsmitteln enthalten, die von den USA im Vietnamkrieg eingesetzt wurden.

 

 

Der Schadstoff Dioxin TCDD hält sich in tropischen Untergründen besonders lang. Ueber hundert Jahren etwa in Fluss- und See-Sedimenten. Mit verheerenden Folgen: das Gift gelangt so zum Beispiel via Fische in die Nahrungsketten und zerstört die Gesundheit voin Menschen. 

 

Dioxin baut sich  nicht leicht ab und ist während vielen Jahrzehnten toxisch. Die Halbwertszeit von Dioxin variiert je nach Standort: In Oberflächenböden, die vollständig dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, beträgt die Halbwertszeit zwischen 1 und 3 Jahren. Beim Menschen liegt die Halbwertszeit zwischen 11 und 15 Jahren. Schätzungen zufolge 20 bis 50 Jahre oder älter, wenn es in einem tropischen Boden begraben ist. In Fluss- und Seesedimenten kann die Halbwertszeit mehr als 100 Jahre betragen.  

 

Die Hälfte des Dioxins noch in den Böden

 

 

Es ist erst 50 Jahre her, seit Agent Orange und andere Entlaubungsgifte durch die USA und ihre Verbündeten im Vietnamkrieg grossflächig eingesetzt worden sind.  Möglicherweise ist noch immer  etwa die Hälfte des Dioxins in Hotspots der Luftwaffenbasis und angrenzenden, nicht sanierten Böden und Gewässern vorhanden.

 

Agent-Orange-Opfer mit seiner Tante in Da Nang.                               Foto © Roland Schmid.

 

Jahrhundertelange Folgen

 

Die natürliche Regeneration nach dem Besprühen von Agent Orange und anderen Entlaubungsmitteln mit dem Schadstoff Dioxin TCDD wird Jahrhunderte dauern, bis die betroffenen   Wälder wieder hergestellt sind.

 

In besprühten Gebieten traten und treten Bodenerosion und Erdrutsche auf, die den Nährstoffgehalt des Bodens stark verringerten und die topografischen Merkmale der Landschaft veränderten. Diese vegetativen Veränderungen haben Walddächer und Wiesen für einige wenige wertlose Gräser und invasive Bäume geöffnet. Eine aktive Wiederbepflanzung mit ökologisch vertretbaren und wirtschaftlich wertvollen Baum- und Sträucherarten wie Gummibäumen erfordert erhebliche und nachhaltige, langfristige Investitionen. Die Mangrovenwälder von U Minh auf der Halbinsel Ca Mau waren gegenüber allen Herbiziden besonders empfindlich. Große Teile dieser uralten Mangrovenwälder wurden durch Agent Orange vernichtet

 

Das ewige Agent Orange

 

Die Regeneration ist wegen  der starken landwirtschaftlichen Nutzung, der zunehmenden Besiedlung der Region, des Eindringens von Salzwasser in Küstenflüsse und der Veränderung des natürlichen Wasserspiegels sehr schwierig.

 

Der Schadstoff Dioxin TCDD, der in der Formulierung dieser Entlaubungsmittel enthalten war, ist also weiterhin ein gravierendes Umwelt- und Gesundheitsproblem, 

 

 

Quelle: Olson, K.R. and Morton, L.W. (2019) Long-Term Fate of Agent Orange and Dioxin TCDD Conta- minated Soils and Sediments in Vietnam Hotspots. Open Journal of Soil Science, 9, 1-34. https://doi.org/10.4236/ojss.2019.91001 

Vietnam verbietet Glyphosat

In Vietnam hat das Ministerium für Landwirtschaft die Herbizidbekämpfung mit glyphosathaltigen Mitteln untersagt. Das Verbot gilt ist seit Juni 2019. Es betrifft auch den Import und die Produktion glyphosat-basierter Herbizide. 

 

 

pj. Die noch im Land vorhandenen Bestände dürfen allerdings noch ein Jahr lang eingesetzt werden. Der Leiter der vietnamesischen Pflanzenschutzbehörde (PPD), Hoang Trung, begründete die Entscheidung damit, dass Glyphosat die Umwelt beeinträchtige und schwerwiegende Folgen für die Gesundheit der Menschen habe. In Vietnam gebe es alternativ mehr als fünfzig sichere und wirksame Herbizidwirkstoffe.

 

USA: scharfe Kritik

 

In den USA stiess der Entscheid auf scharfe Kritik. Landwirtschaftsminister Sonny Perdue warnte vor „verheerenden Folgen“ für die globale Agrarproduktion. „Wenn wir im Jahr 2050 rund zehn Milliarden Menschen ernähren wollen, brauchen die Landwirte weltweit alle verfügbaren Mittel und Technologien“, sagte der Agrarminister. Studien der US-Umweltschutzbehörde (EPA) und von anderen international anerkannten Behörden hätten ergeben, dass glyphosatbedingte Krebserkrankungen beim Menschen unwahrscheinlich seien. Eine höchst umstrittene Aussage. Ausserdem warnte Perdue, dass die Entwicklung des vietnamesischen Agrarsektors durch das Wirkstoffverbot gehemmt werden könnte. Zudem bestehe das Risiko, dass die dortigen Landwirte Glyphosat durch illegale Chemikalien ersetzen würden. 

 

Sri Lanka: Verbot aufgehoben

 

Schlechte Erfahrungen mit einem Glyphosatverbot hat Sri Lanka gemacht. Dort durfte der Wirkstoff ab 2015 vorübergehend nicht eingesetzt werden, weil der Verdacht auf Nierenversagen aufkam. Als Reaktion auf gegenteilige Erkenntnisse wurde das Verbot wieder aufgehoben. 

 

Der deutsche Bayer-Konzern bezifferte die jährlichen, durch das Anwendungsverbot verursachten Verluste der Teeindustrie Sri Lankas mit Verweis auf Medienberichte auf rund hundert Millionen Euro. Ausserdem seien die dortige Maisernte um zwanzig Prozent und die Reiserzeugung um die Hälfte kleiner ausgefallen. 

 

Die thailändische Regierung erwägt, die Herbizide Glyphosat und Paraquat sowie das Insektizid Chlorpyrifos ab 2021 aus Gesundheits- und Umweltschutzgründen zu verbieten. Im Kontext einer 2017 veröffentlichten Studie aus Thailand wurde festgestellt, dass Frauen, die in der Landwirtschaft tätig sind oder deren Familienangehörige in der Landwirtschaft arbeiten und zwischen Mai und Dezember 2011 im 7. Monat schwanger waren, bei der Geburt erhöhte Werte von Paraquat und Glyphosat sowohl im eigenen Blutserum als auch im Blutserum der Nabelschnur aufwiesen. 

 

„Wahrscheinlich Krebs erregend“

 

Glyphosat bleibt umstritten. Eine Unterbehörde der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Glyphosat 2015 als "wahrscheinlich Krebs erregend" eingestuft. Andere Behörden und Studien kamen zum Schluss, dass Glyphosat bei sachgemäßer Handhabung sicher sei. 

 

Als erstes EU-Land verbannte Österreich im Juli 2019 Glyphosat von seinen Äckern. Allerdings besteht eine Rechtsunsicherheit, da die EU das Gift noch bis 2022 erlaubt.

 

Viertausend Klagen

 

In den USA wurden viertausend Klagen gegen den Roundup-Hersteller Monsanto eingebracht. Nur eine Klage hat bislang zu einem Prozess geführt. 

 

Roundup ist ein weltweit bekanntes Herbizid, das Glyphosat enthält. Glyphosathaltige Agrarchemie existiert auch unter vielen anderen Namen. Glyphosat ist die biologisch wirksame Hauptkomponente einiger Breitband- und Totalherbizide

 

Monsanto gehört heute zur deutschen Bayer-Gruppe und war während des Vietnamkrieges Hauptlieferant des dioxinhaltigen Entlaubungsmittels Agent Orange. Glyphosat gilt allerdings nicht als Nachfolgeprodukt von Agent Orange. 

 

Der amerikanische Anwalt Timothy Litzenburg vertrat rund eintausend Glyphosat-geschädigte Opfer. Er sagte: „Vielleicht werden uns unsere Kinder bald fragen, wie es möglich war, dass wir so lange Obst und Gemüse gegessen haben, das völlig legal mit Gift bespritzt wurde.“ (Siehe dazu auch https://www.facebook.com/watch/?v=1822894247953967)

 

 

Quellen: ntv-de / arte-tv / Welt / Wikipedia / Schweizer Bauer u.a.

Der amerikanische Krieg – Erinnerungskultur in Vietnam

Wie verarbeitete und verarbeitet Vietnam die Tragödie des letzten Krieges, der 1975 endete? Der deutsche Historiker Andreas Margara macht sich in diesem spannenden Buch auf zu einer «Erinnerungsreise». Er besucht Denkmäler, Kriegsschauplätze, Museen und erzählt deren Geschichte und berichtet von Menschen, die dahinter stecken. Bis hin zum kleinen Dorf My Lai, wo ein US-Leutnant mit seiner Kompagnie fast alle Einwohner – samt Frauen , Greisen und Kindern – grundlos tötete, Frauen vergewaltigte, Häuser anzündete. Das Besondere an diesem Buch: Es beleuchtet nicht wie üblich die amerikanische Sicht, sondern jene  des vietnamesischen Volkes. So gesehen ist das Buch ein wertvoller Beitrag zur umfassenden Geschichtsschreibung über diesen sinnlosen Krieg. (pj)

 

Andreas Margara, Der amerikanische Krieg – Erinnerungskultur in Vietnam, regiospectra-Verlag, Berlin 2012, www.regiospectra.com 

USA verschweigen die grosse Lüge

und färben den Vietnamkrieg schön

Der Tag rückt näher, an dem vor 50 Jahren der Vietnamkrieg begann. Mit einer landesweiten Kampagne unter dem Titel "Commemoration of Vietnam War" will die US-Regierung an dieses Ereignis erinnern. Das ehrende Gedenken (commemoration) gilt aber allein den US Soldaten. Die Opfer in Vietnam und die Leiden der am Krieg Beteiligten bleiben ohne ehrende Erinnerung. Ja, sie kommen nicht einmal vor. Jetzt fordern amerikanische Kriegsveteranen eine wahrheitsgetreue und ehrliche Beschreibung dieses Krieges.

 

Von Stefan Kühner

Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Freundschaftsgesellschaft Vietnam

 

Der Vietnamkrieg begann mit einer Lüge

Am 7. August 1964 stimmten der US-Senat und das Repräsentantenhaus über eine Resolution ab, die den damaligen Präsidenten Lyndon B. Johnson ermächtigte, mit militärischer Gewalt gegen die Demokratische Republik Vietnam (DRV) vorzugehen. Es war der offizielle Beginn eines der fürchterlichsten Kriege des letzten Jahrhunderts. Vorausgegangen war eine Lüge: Angeblich hatten nordvietnamesische Boote den US-Zerstörer Maddox angegriffen. Doch auch 50 Jahre danach bezeichnen die offiziellen USA diese Lüge nicht als Lüge. Wer denkt, dass mit Gedenken an diesen Krieg eine Selbstkritik mitschwingen würde oder gar so etwas wie Bitten um Verzeihung gegenüber den Opfern in Vietnam, wird bitter enttäuscht. Die Lüge vom frei erfundenen Angriff auf die Maddox wird weiter verbreitet und auch sämtliche Legende der US-Administration wird weiter gepflegt.

 

Kriegsverherrlichung

Unter dem Namen "Ehrendes Gedenken an den Vietnamkrieg" startet die US-Regierung eine riesige Kampagne, um diesen Krieg zu verherrlichen. Das Verteidigungsministerium wurde beauftragt, ein Programm zur ehrenden Erinnerung an den Vietnam-Krieg durchzuführen und dabei alle Aktivitäten staatlicher Institutionen, lokaler Regierungen und anderer Organisationen und Einzelpersonen zu koordinieren. Als Ziel für das Programm wird vorgegeben:

 

1. Den Veteranen des Vietnamkriegs einschliesslich der Kriegsgefangenen und den Personen, die in Vietnam vermisst wurden, Dank zu sagen und ihnen Ehre zu zollen für ihren Einsatz und ihr Opfer für die Vereinigten Staaten. Dies gilt auch für die Familien dieser Veteranen.

 

2. Den Einsatz der bewaffneten Einheiten während des Vietnamkrieges hervorzuheben, einschliesslich der Beiträge der staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen, die direkt oder indirekt die Streitkräfte unterstützt haben.

 

3. Den Organisationen des amerikanischen Volkes Dank zu sagen, die an der Heimatfront des Vietnamkrieges ihre Unterstützung geleistet haben.

 

4. Die technologischen, wissenschaftlichen und medizinischen Fortschritte hervorzuheben, die für die militärische Forschung während des Vietnamkrieges geleistet wurden.

 

5. Die Beiträge und Opfer anzuerkennen, die von den Alliierten der USA erbracht wurden. 

 

13 Jahre Kriegspropaganda geplant

Das Projekt "Commemoration of Vietnam War" ist nicht einfach ein Strohfeuer, das 2014 mal angezündet wird. Nein, das Pentagon startete damit ein Programm, das 13 Jahre dauern soll und die komplette Geschichte dieses grauenhaften Krieges wiederaufführt. Dieses Mal aber ohne lästige Reporter und Fotografen wie Ronald Ridenhour, Ron Haeberle oder Seymour Hersh, die das Massaker von My Lai in die Welt trugen. Und ohne Nick Ut, der das Foto des Napalm verbrannten Mädchens Kim Phuc schoss (Bild unten aus unserem ersten Buch). 

Wie die 15 Jahre "ehrenvolle Erinnerung" laufen wird, lässt eine umfangreiche Homepage schon jetzt erahnen. Aufgemacht wie ein Tagebuch beschreiben etwa 250 kurze Texte Ereignisse in der Jahre 1945 bis 1975. [1] Ein grosser Teil der Einträge widmet sich mit warmen Worten US-Soldaten und den ihnen umgehängten Verdienstorden. Die Kaltschnäuzigkeit, mit der dagegen die Opfer behandelt werden, kann man in Einträgen vom 4. Mai 1970 nachlesen. An diesem Tag wurden auf dem Gelände der Kent State University sechs Friedensdemonstranten erschossen. Diese Toten werden nicht mit Namen genannt. Oder der Eintrag vom 16. März 1968. Es ist der Tag des Massakers von My Lai. Hier vermerkt die ganze vier Zeilen lange "ehrenwerte Chronik" lapidar, dass bis zu 500 Zivilisten getötet worden seien. Ein letztes Beispiel. 18.12.1972. An diesem Tag beschloss die US-Regierung die Weihnachtsbombardements auf Hanoi. Originaltext: "Die Entscheidung der Delegation Nordvietnams, die Pariser Friedensverhandlungen (vorübergehend, Red.) zu verlassen, beantwortete Präsident Nixon noch am selben Tag mit einer Serie verheerender Luftangriffe auf Nordvietnam." Punkt Ende. Es waren die so genannten Weihnachtsangriffe. Die Bombardements dauerten 1972 vom 18.12. bis zum 31.12. – Tag und Nacht rund um die Uhr, 24 Stunden lang. Am Weihnachtstag wurde pietätvoll eine kleine Pause eingelegt. Die Buchhalter des Schreckens im Pentagon registrierten rund tausend Einsätze mit 193 Flugzeugen, etwa 100 000 abgeworfene Bomben, 21000 Tonnen Sprengstoff. Die Zahl der toten Zivilisten nannten sie nicht.

 

Was das Pentagon mit dieser Kampagne will, liegt auf der Hand: Die Schrecken des Krieges werden wegretuschiert. Die Opfer der Kriegshandlungen ebenfalls und ebenso die Wunden und auch der Tod, den die eigenen "heroischen" Soldaten erleiden müssen. Denn neue Kampfeinsätze stehen bevor. So wie auch die Zeit nach dem Vietnamkrieg nur die Zeit vor dem Irakkrieg war und weiteren Militäreinsätzen in Afghanistan, im Sudan, in Lybien.

 

Widerstand der "US-Veteranen für den Frieden"

Die amerikanischen Veteranen für den Frieden konterten allerdings rasch. Sie starteten eine Gegenkampagne. Ihr Aufmacher: "Volle Offenlegung der Ereignisse in Vietnam". [2] Im Aufruf für ihre Kampagne heisst es: Statt eine ehrliche Auseinandersetzung mit den bitteren Lektionen zu beginnen, die die USA in Vietnam lernen musste, rechtfertigt das US-Verteidigungsministerium diesen Krieg ohne die fürchterlichen Zerstörungen und Verwüstungen zu nennen, die Vietnam und seiner Bevölkerung zugefügt wurden. Es werden nicht einmal die Auswirkungen genannt, die auch amerikanische Soldaten und ihre Familien bis heute treffen. Kein Wort zu den psychischen und physischen Schäden und Krankheiten. Keine Hinweise auf die bis heute andauernden Geburtsschäden der Nachgeborenen. Es gibt keine Erwähnung der Millionen Menschen, vor allem von Frauen und Kindern, die entführt, gefoltert und getötet wurden. Es gibt keine Hinweise auf mutige amerikanische Soldaten, die in Vietnam Widerstand leisteten. Das US-Verteidigungsministerium würdigt ausserdem in keiner Weise die Nachkriegsaktivitäten zu Versöhnung vieler ehemaliger Soldaten, die in Vietnam waren. Die Veteranen für Frieden setzen den offiziellen Zielen ihre eigene Botschaft entgegen: "Unser Ziel ist eine wahrheitsgetreue und ehrliche Beschreibung dieses Krieges". Sie planen dazu Aktionen am Jahrestag des angeblichen Tonkin-"Zwischenfalls" sowie der Verabschiedung der Tonkin-Resolution. In Kunst- und Foto-Ausstellungen soll an den Krieg erinnert und vor den Folgen moderner Kriegsführung gewarnt werden. In Veranstaltungen und Foren soll insbesondere an die chemische Kriegsführung (Agent Orange), die Angriffe gegen die Zivilbevölkerung und den Irrsinn einer automatischen Technologie-Kriegsführung aufgeklärt werden.

 

Auf ihrer Homepage [3] rufen die Veteranen dazu auf, die Kampagne aus dem Pentagon zum Anlass zu nehmen "und zu erzählen, was in Vietnam in diesen tragischen Jahren wirklich passiert ist. Lasst uns die Lehren aus diesen Geschehnissen ziehen und dazu beitragen dass sich Amerikas Politik ändert und eine bessere Gestalt annimmt für uns und andere Nationen."

 

Der amerikanische Buchautor, Journalist und Historiker Nick Turse* unterstützt diese Argumentation. Er nennt in einem Beitrag in der Asia Times vom 19.2.2014 die Kampagne frei übersetzt "Erinnerung mit dem Fleischermesser" (A butchered memory of war) [4].

* Nick Turse hat über das Massaker von My Lai und andere Kriegsverbrechen in Vietnam promoviert, die das US-Militär beging. Seine Arbeit ist als Buch erschienen unter dem Titel "Kill Anything That Moves" (Töte alles was sich bewegt). Nick Turse; Kill everything that moves; Picador; Reprint edition; Dez. 2013; ISBN 978-1-250-04506-5

 

Quellen:

[1]

[2] 

[3]

[4] 

Senfgas, Sarin, Agent Orange:

100 Jahre Giftgas-Tradition bei BAYER

1988: Giftgasangriff auf die kurdischen Stadt Halabja

(der keinen Zusammenhang mit Bayer hat).  Foto-Quelle  

Die in Syrien gelagerten Giftgase, darunter Sarin, Senfgas und VX, wurden größtenteils in den Laboren der BAYER AG entwickelt. Anlässlich der aktuellen Diskussion um Lieferungen an das syrische Regime veröffentlichen wir ein Dossier über die 100-jährige Giftgas-Geschichte des Konzerns. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren fordert, alle Exporteure von chemiewaffenfähigen Stoffen offen zu legen.

Von Redaktion CBG Network – Coordination gegen BAYER-Gefahren e.V. 

Senfgas und Phosgen

Kurz nach Beginn des 1. Weltkriegs wurde auf Vorschlag des Kriegsministeriums eine Kommission ins Leben gerufen, die sich mit der Nutzung giftiger Abfallstoffe der Chemie-Industrie beschäftigte. Diese unterstand dem BAYER-Generaldirektor Carl Duisberg, Fritz Haber vom Kaiser-Wilhelm-Institut sowie dem Chemiker Walter Nernst. Die Kommission empfahl der Heeresleitung zunächst die Nutzung von Chlorgas, wobei wissentlich gegen die Haager Landkriegsordnung verstoßen wurde, die den militärischen Einsatz von Giftgas seit 1907 verbietet.

Carl Duisberg war bei den ersten Giftgasversuchen auf dem Truppenübungsplatz in Köln-Wahn persönlich anwesend und pries den chemischen Tod begeistert: „Die Gegner merken gar nicht, wenn Gelände damit bespritzt ist, in welcher Gefahr sie sich befinden und bleiben ruhig liegen, bis die Folgen eintreten.“ In Leverkusen wurde sogar eine Schule für den Gaskrieg eingerichtet. Der erste Einsatz von Chlorgas durch das deutsche Heer erfolgte schließlich im belgischen Ypern. Allein bei diesem Angriff gab es schätzungsweise 2.000 bis 3.000 Tote und ein mehrfaches an Schwerverletzten.

Unter Carl Duisbergs Leitung wurden bei BAYER immer giftigere Kampfstoffe entwickelt, zunächst Phosgen und später Senfgas. Duisberg forderte vehement deren Einsatz: „Ich kann deshalb nur noch einmal dringend empfehlen, die Gelegenheit dieses Krieges nicht vorübergehen zu lassen, ohne auch die Hexa-Granate zu prüfen“, so Duisberg wörtlich. Insgesamt geht die Forschung von 60.000 Toten des von Deutschland begonnenen Gaskrieges aus.

Sarin und Tabun

Die nächste Generation von Giftgasen, Stoffe wie Sarin und Tabun, gehört zur Gruppe der Organophosphate. Sie entstammt ebenfalls den Laboren von BAYER. Entwickelt wurden die Substanzen 1936 bzw. 1938 in Wuppertal von Dr. Gerhard Schrader (das „S“ in Sarin steht für Schrader). Bis Kriegsende wurden in der Giftgas-Fabrik in Dyhernfurt rund 12.000 Tonnen Tabun produziert. Gerhard Schrader leitete nach dem 2. Weltkrieg die Pestizid-Abteilung von BAYER.

Nach dem Ende des Dritten Reiches unternahmen die Alliierten nichts, um die Wissenschaftler einer Strafe zuzuführen. Sie versuchten vielmehr, von ihrem gefährlichen Wissen zu profitieren. Die Militärs zogen dafür die ganze Wissenschaftselite auf Schloss Kransberg im Taunus zusammen. Schrader, Heinrich Hörlein und die übrigen Kollegen von der Dyhernfurther Chemiewaffen-Fabrik, deren Unterlagen später auch sowjetische Wehrwissenschaftler systematisch auswerteten, stellten dabei das größte Kontingent.

„Die chemischen Nervenkampfstoffe stießen bei den Engländern und Amerikanern auf größtes Interesse, Vergleichbares besaßen sie in ihren Arsenalen nicht. Schrader und Konsorten mussten deshalb in Kransberg bis in die kleinsten Details Aufzeichnungen über die Synthese ihrer Ultragifte anfertigen“, schreiben Egmont R. Koch und Michael Wech in ihrem Buch „Deckname Artischocke“.

Schrader war den US-Experten sogar so wertvoll, dass sie ihn mit in die Vereinigten Staaten nahmen. In Diensten des „Chemical Corps“ der US-Streitkräfte tat er dann genau das, was er während der NS-Zeit auch gemacht hat.

VX-Kampfstoffe

In den 50er Jahren kehrte Schrader nach Deutschland und zu BAYER zurück. Seine Vergangenheit stellte für den Chemie-Multi kein Hindernis für eine Wiedereinstellung dar. Und erneut arbeitete Schrader auch an Kampfstoffen: Zusammen mit den BAYER-Forschern Ernst Schegk und Hanshelmut Schlör reichte er 1957 (zwei Jahre später auch in den USA) Patente zur Herstellung von Phosphorsäureester-Insektiziden ein.

Diese sollten gegen Fliegen, Milben und Blattläuse eingesetzt werden. In seinem Artikel „Die Entwicklung neuer Phosphorsäureester“ führte Schrader aus, wie man aus der allgemeinen Formel Stoffe mit hoher „Warmblüter-Toxizität“ gewinnen kann, die diejenige von Sarin oder Tabun weit übersteigt.

Die von der US-Armee hergestellten Kampfstoffe VX, VE, VM, VS und 33SN basieren zum Teil auf diesen Patenten. Zwar bestritt BAYER, nach diesen Formeln selber Chemie-Waffen hergestellt oder das Recht dazu dem US-Militär gegen Lizenz-Gebühren abgetreten zu haben.

Wie es dennoch zur Produktion von VX-Waffen kommen konnte, erklärte der damalige Unternehmenssprecher Jürgen von Einem mit einem Ausnahme-Passus im US-amerikanischen Patent-Recht. Wenn ein übergeordnetes Interesse bestehe, erlaube es den zwangsweisen Zugriff auf das geistige Eigentum Dritter, ohne diese zu informieren und zu entschädigen. Ob dies der Realität entspricht oder ob es eine formale Zusammenarbeit der US-Armee mit BAYER gab, ist bis heute unklar.

Agent Orange

Auch an der Herstellung des im Vietnam-Kriegs eingesetzten Entlaubungsmittels Agent Orange war BAYER beteiligt. Die Produktion des Giftstoffs erfolgte unter anderem bei der gemeinsamen BAYER/MONSANTO-Tochterfirma MoBay. Der genaue Lieferumfang von MoBay liegt jedoch im Dunkeln.

Agent Orange besteht aus den Wirkstoffen 2,4-D und 2,4,5-D, die herstellungsbedingt auch Dioxin enthielten. BAYER produzierte in der fraglichen Zeit jährlich 700 bis 800 Tonnen 2,4,5-D und verkaufte einen Teil der Produktion an die französische Firma PRODIL. Diese wiederum verarbeitete die Chemikalie weiter und lieferte sie nach Vietnam. Ein Akten-Notiz der der Boehringer AG, die ebenfalls mit PRODIL Geschäfte machte, belegt dies: „BAYER und PRODIL haben auf dem 2,4,5-D-Sektor seit Jahren (Vietnam) zusammengearbeitet“.

Das 2,4,5-D, von dem das Pentagon 1967 und 1968 in den USA alle Bestände aufkaufte, fand zusätzlich noch im Reinzustand Verwendung. AGENT GREEN lautete seine Bezeichnung. Der für eine Organisation AGENT ORANGE-geschädigter Vietnam-Veteranen arbeitende Martin H. Kroll nennt in seiner Aufstellung der 58 im Krieg eingesetzten Chemikalien unter AGENT GREEN deshalb auch BAYER als Hersteller.

Experten von BAYER und HOECHST standen der US-Army aber auch direkt vor Ort mit Rat und Tat zur Seite, wie Seymour M. Hersh in seinem Buch „Chemical and Biological Warfare“ mit Berufung auf einen Artikel der Eastern World schreibt. Als medizinische Helfer getarnt, arbeiteten sie dem US-amerikanischen Planungsbüro für B- und C-Waffeneinsätze in Saigon zu.

Die transatlantische Kooperation konnte sich dabei auf alte Verbindungen stützen: Die Abstimmung zwischen den US-amerikanischen und bundesdeutschen Chemie-Firmen übernahm die ehemalige IG FARBEN-Tochter GENERAL ANILINE AND FILM CORPORATION. Der Zeitung zufolge stellte BAYER überdies in Spanien und Südafrika selbst chemische Kampfstoffe her – die autoritären Regierungsformen beider Länder dürften bei der Standort-Wahl für ein so heikles Unternehmen wohl eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben.

Kriege in Nahost

Der Irak bekämpfte 1987/88 aufständische Kurden mit Tabun, Sarin und S-Lost. Dieselben Substanzen verwendete das Land im Krieg gegen den Iran als Waffen.

Der Iran seinerseits begann in den achtziger Jahren mit Planungen zu einem großen Chemie-Komplex mit angeschlossener Pestizid-Produktion nahe der Stadt Ghaswin – an das Anwendungsgebiet „Landwirtschaft“ haben die Politiker in den Kriegszeiten kaum vorrangig gedacht. 1984 verkaufte BAYER dem Iran Lizenzen zur Fertigung von Azinphos-Methyl und Fenitrothion, einer chemiewaffen-fähigen Substanz aus der berühmt-berüchtigten Gruppe der Phosphorsäureester.

Die Aufsichtbehörden genehmigten den Deal, rieten dem Konzern aber von weiteren Geschäften im Zusammenhang mit Ghaswin ab. Der Leverkusener Chemie-Multi hielt sich nicht daran. Ab 1987 lieferte er eine Anlage zur Pestizid-Produktion in den Iran. Für alle Bauten konnte der für die technische Koordination in Ghaswin zuständige LURCHI-Konzern Genehmigungen vorlegen, nur für die BAYER-Fabrik nicht – aus gutem Grund. „‚Das Endprodukt‘ könnte ‚auch zur Bekämpfung von Warmblütern‘ eingesetzt werden und ‚damit als Kampfgas dienen‘“, zitierte der SPIEGEL aus einem Schreiben der Kölner Oberfinanz-Direktion.

Die Behörden leiteten aus diesem Grund Ermittlungen ein. Ende 1989 führten Fahnder Razzien in den Dormagener, Leverkusener und Monheimer BAYER-Niederlassungen durch und stellten drei Dutzend Ordner mit Konstruktionsplänen sicher. Der Staatsanwalt stellte das Verfahren später ein – wie so viele mit BAYER auf der Anklagebank.

 

Quelle

 

Agent Orange

hat auch noch in Friedenszeiten sein Gift verbreitet

Eine neue Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Environmental Research zeigt, dass die Angehörigen der US Air Force, die damals Agent Orange versprühten,  höheren Dosen der giftigen Chemikalie ausgesetzt waren, als bisher angenommen (oder zugegeben) wurde. Viele der Flugzeuge, die das Gift versprühten, wurden nach dem Krieg  zwischen1971 und 1982 weiter als Transporter eingesetzt. Viele Jahre später durchgeführte Tests zeigten, dass die Flugzeuge noch immer gefährlich hohe Dosen des Pflanzenvernichtungsmittels aufwiesen.   Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Werte in den Flugzeugen selbst nach den Kriterien der Luftwaffe der USA und des US-Amtes für Kriegsveteranen inakzeptabel sind. (Bild: Motherboard).

 

Hier finden Sie den ganzen Beitrag

"Es muss endlich Gerechtigkeit für diese Opfer geben"

Seit über 40  Jahren setzt sich die vietnamesische Ärztin Dr. Nguyen Thi Ngoc  Phuong unermüdlich für die Opfer der Agent Orange-Sprühaktionen ein. Dieses Jahr wird sie 70 Jahre alt. Sie berichtete  in der ganzen Welt über die Leiden der Agent Orange-Opfer. Sie ist  die Frau, die die USA aufforderte, klar erkennbare Hilfe für die Opfer zu leisten.“ schrieb VIETNAMNET Bridge.

 

Schockiert und traurig
1968 bemerkte sie als junge Geburtshelferin in Ho Chi Minh Stadt seltsame Veränderungen bei Neugeborenen. "Es war schrecklich“ erinnert sich Frau Dr. Phuong an diese Zeit im Tu Du Krankenhaus. "Jeden Tag hatten wir zwei, drei oder gar vier Fälle von  Kindern mit Missbildungen. Kinder ohne Augen, ohne Nase und Kinder mit einer Kiefer-Gaumen-Spalte.”
 
Sie war darüber zutiefst schockiert und traurig. Es dauerte aber bis 1975 und bis zum Ende des Krieges in Vietnam bis sie erkannte, dass zwischen den Missbildungen und dem Krieg ein enger Zusammenhang bestand.
 
Sie beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen und machte sie zu Ihrer Lebensaufgabe. Sie fand heraus, dass der Prozentsatz der Missbildungen und anderen Gesundheitsschäden bei Neugeborenen von Eltern, die mit Agent Orange besprüht worden waren, viel höher war, als von  Eltern, die nie mit diesem Gift in Berührung kamen.

 

Nguyen Thi Ngoc Phuong entdeckte in der Muttermilch von besprühten Müttern ein extrem hoher Dioxinanteil. Um ihre Vermutung vom Zusammenhang der Geburtsfehler und Agent Orange zu untermauern, führte sie 1982 eine Studie in tausend Familien in der Provinz Ben Tre, sowie weiteren Städten und Landkreisen im Mekong-Delta durch. Die Untersuchung ergab, dass die Missbildungsrate Neugeborener in den mit Agent Orange besprühten Gebieten etwa. drei bis viermal so hoch war, wie in den nicht besprühten Regionen.
 
Keine Ruhe auch im Ruhestand
Obwohl Frau Dr. Phuong heute schon lange im Ruhestand ist, findet man sie noch fast jeden Tag im Tu Du-Krankenhaus. Sie bildet Krankenschwestern aus. Ausserdem kümmert sie sich um ihr "Netzwerk Geburtshilfe“ um fachgerechte und gute Geburtsmethoden in den ländlichen Gebieten Vietnams zu verbreiten.
 
Das Wissen von Frau Dr. Phuong über Agent Orange und Dioxin nutzen selbst amerikanische Veteranen, die in Vietnam waren. Viele Amerikaner kamen in die Tu Du Klinik und stellten mir ihre Fragen zu Geburtsfehler und Krebserkrankungen, die mit giftigen Chemikalien zusammenhängen, welche über Südvietnam versprüht wurden“ erinnert sich Frau Phuong  
 
Neben zahlreichen Funktionen in medizinischen Fachinstitutionen in Vietnam ist Frau Dr. Phuong 
Mitglied der US-Vietnam Dialogue Group und

Vizepräsidentin der Vereinigung der Opfer von Agent Orange VAVA.  In dieser Funktion erreichte sie es unter anderem, dass 2008 und 2010  das Repräsentantenhaus der USA  Hearings durchführte mit dem Titel “Unsere vergessene Verantwortung. Was können wir  tun, um Agent Orange Opfern zu helfen”. In einem der Hearings erklärte Frau Phuong: "Patienten die an Krebs und anderen Krankheiten leiden, die durch Agent Orange verursacht wurden, sterben Tag für Tag. Und Tag für Tag kommen weitere behinderte Babys zu Welt. Es muss endlich Gerechtigkeit für diese Opfer geben. Es muss Entschädigungen geben für das Leiden, das sie erdulden müssen“.   

 

(Übersetzung aus dem Englischen von Stefan Kühner)
 
Quelle 1

Quelle 2

Foto Vietnamnet