Im Vietnamkrieg versprühten die USA und ihre Alliierten viele Millionen Liter Herbizide als Chemiewaffe, darunter Agent Orange. Das Entlaubungsmittel enthielt das hochgiftige Dioxin TCDD. Rund 50
Jahre später leiden noch immer Hunderttausende darunter, doch die USA erkennen ihre Schuld nicht an. Jetzt hat in Südvietnam eine der größten Hotspot-Entgiftungsaktionen der Geschichte begonnen.
Ein deutscher Dioxinforscher hält die gewählte Methode für fragwürdig, vielleicht sogar gefährlich. Agent Orange – eine endlose Geschichte von Leiden und Lügen. (28 Minuten).
Auf der ehemaligen US-Luftwaffenbasiis Bien Hoa in Südvietnam läuft derzeit die Vorbereitungen für die grösste und teuerste Dioxin-Vernichtungsaktion der
Geschichte. Agent Orange vergiftete dort Menschen und Umwelt. Mehr: hier klicken.
Agent in der Muttermilch
Das im Vietnamkrieg eingesetzte Herbizid Agent Orange ist noch heute in damals kontaminierten Regionen nachweisbar - und gelangt auch in die Muttermilch.
Beim Stillen geben Frauen die dioxinhaltige Substanz offenbar an ihre neugeborenen Kinder weiter, wie eine Studie zeigt. Diese Belastung scheint den Hormonhaushalt der Babys zu stören. Welche
langfristigen Auswirkungen das hat, ist unklar.
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Link zur Studie zum kostenpflichtigen Download der Studie
Zusammen mit Roland Schmid und Magnum-Fotografen realisierte Peter Jaeggi als Projektleiter und Initiant im Jahr 2000 das Buch sowie internationale Ausstellungen mit dem Titel "Als mein Kind geboren wurde, war ich sehr traurig». Eine Dokumentation über die Spätfolgen des
Chemiewaffeneinsatzes im Vietnamkrieg, erschienen bei Lenos.
Eines von Roland Schmids Bildern, das im Buch publiziert ist (siehe oben), wurde zusammen mit 99 andern Fotografien am 20. November 2012 an Bord des
Kommunikations-Satelliten EchoStar XVIin den Weltraum geschossen. Dies im Rahmen eines Projektes des amerikanischen Künstlers und Geografen Trevor
Paglen. Auf einer speziell beschichteten CD mit dem Titel "The Last pictures" steht unser Bild nun für eine Ewigkeit in rund 35 000 Kilometern Höhe geostationär im Weltall.
Im Kriegsmuseum (War Remnants Museum) in Ho Chi Minh Stadt (Saigon) sind
auch die Spätfolgen des Agent Orange-Einsatzes mit zum Teil schockierenden Fotografien und Exponaten dokumentiert. Die USA und ihre Verbündeten versprayten während des letzten Vietnamkrieges Dutzende von Millionen Litern
dieses dioxinhaltigen Entlaubungsmittels. Noch heute leiden Hunderttausende von Menschen darunter, noch immer werden Kinder mit Missbildungen geboren. (Fotos Peter Jaeggi).