Geschichte des Vietnamkrieges

Hanoi Mai 1969. Diese Familie verlor ihre Hütte nach einer Bombardierung einer amerikanischen B-12. (Foto Irene Feldbauer).

 

Der zweite Vietnamkrieg begann 1960 und ging 1975 zu Ende. Es war die längste militärische Auseinandersetzung im zwanzigsten Jahrhundert. Sie endete mit dem Rückzug der USA aus dem Land, mit dem Fall Saigons, dem 1976 die Wiedervereinigung von Süd- und Nordvietnam folgte. Je nach Standpunkt wurde in Vietnam der «freie Westen» gegen «den Kommunismus» verteidigt oder eine ausländische Aggression bekämpft. Für die USA endete der Krieg mit der ersten militärischen Niederlage ihrer Geschichte. Der Krieg beeinflusste die Einstellung vieler Amerikaner zu ihrem Land und führte zu einer kritischen Hinterfragung der amerikanischen Rolle als «Weltpolizist».

 


Es begann mit der Kolonialmacht Frankreich

 

Die amerikanische Tragödie geht zurück auf die Eroberung des Landes durch die Kolonialmacht Frankreich.Der vietnamesische Historiker Le Than Khoi schildert in seinem 1955 in Paris erschienenen Buch «Le Vietnam. Histoire et Civilisation», in welch unbeschreiblichem Elend die grosse Mehrheit der Vietnamesen in dieser Zeit lebte. Für die vietnamesischen Arbeiter gab keinen freien Sonntag, keinen bezahlten Urlaub, keine gesundheitliche Betreuung, keine Sozialversicherung, keine Arbeitslosenunterstützung. Für die geringsten «Vergehen» gab es Prügelstrafen, Geldbussen und Gefängnis. Auf den südvietnamesischen Plantagen starben jährlich Hunderte von Menschen an den Folgen der barbarischen Behandlung.

 

(Die ganze Geschichte ist im neuen Buch von Peter Jaeggi zu lesen.)

Mitte Dezember 1967. In Nordvietnam ist die zweite Reisernte des Jahres im Gange. Zum Schutz gegen den amerikanischen Kugelhagel tragen die Bauern der Deltaprovinz Hung Yen einen dicken Strohschild auf dem Rücken. (Foto Irene Feldbauer).

 

Am 6. März 1968 griff die amerikanische Armee die Lac Trung-Strasse in Hanoier Stadtbezirk Hai Ba Trung an.18 Sprengbomben wurden abgeworfen. Unter den Todesopfern war auch die dreijährige Trung Thi Quang  (rechts im Vordergrund der Kinderwagen des Mädchens). Getötet wurde auch seine Mutter, Trung Thi Son.15 Wohnhäuser wurden völlig zerstört. (Foto Irene Feldbauer).

 

1968. Diese Schüler und Schülerinnen wurden in Nordvietnam in einen schützenden Wald evakuiert. (Foto Irene Feldbauer).

 

Dezember 1967. Nordvietnamesische Genossenschaftsbauern bringen die zweite Reisernte des Jahres ein, wie hier in der Gemeinde Chinh Nghia in der Deltaprovinz Hung Yen. (Foto Irene Feldbauer).

 

Januar 1970. Junge Mädchen der 800 Quadratkilometer grossen Spezialzone Vinh Linh der DRV tragen Bombenteile weg. Bis zu diesem Zeitpunkt warfen die USA in vier Jahren 500 000 Tonnen Bomben über diesem Gebiet ab. Schiffsartillerie und weitreichende Feldgeschütze belegten Vinh Linh im gleichen Zeitraum mit 700 000 Granaten. (Foto Irene Feldbauer).

 

Pressekonferenz 1968 in Hanoi mit zwei abgeschossenen US-Piloten. Rechts aussen: der damalige DDR-Kriegsreporter Gerhard Feldbauer. (Foto Irene Feldbauer).

 

Hanoi, Ende Oktober 1967. Ein 72-jähriges Opfer der Bombardierung der Hanoier Stadtbezirkes Hoan Kiem. Die Frau wurde im Magen-Darm-Bereich verletzt. (Foto Irene Feldbauer).

 

Vier Jahre in Bunkern unter der Erde. Oft sahen die Menschen von Vinh Linh, der Spezialzone am 17. Breitengrad, während des Krieges während Monaten kein Sonnenlicht. Sie konnten ihre Bunker nicht verlassen. Draussen lauerte der Tod aus amerikanischen Bombenschächten und von Artilleriegeschützen. In den Dörfern entlang des knapp 100 Kilometer langen Grenzstreifens am Ben Hai wurden 50 000 Bunker gebaut und fast 1500 Laufgräben ausgehoben. In den Bunkern lebten und arbeiteten die Menschen, Verwundete wurden operiert und selbst Kinder wurden geboren. (Foto Irene Feldbauer, Januar 1970).

 

Irene und Gerhard Feldbauer im April 1968 im Einsatz als Kriegsreporter-Ehepaar aus der damaligen DDR.